Projektziele

1. Ganztägige Schülerbetreuung

Theaterwerkstatt 2.0 ergänzt und bereichert das Angebot in der ganztätigen Schülerbetreuung. Die Inhalte knüpfen an den Lehrplan der allgemeinbildenden Schulen an und befüllen somit die Freiarbeitszeiten im Ganztag mit kreativer und effektiver Jugendarbeit. Die Schüler arbeiten zielorientiert über den Zeitraum von einem Schuljahr an einem gemeinsamen Projekt. Sie haben stets ihr Ziel vor Augen und sehen am sehr öffentlichwirksamen Ergebnis einer Theateraufführung was sie im Stande sind zu schaffen, wenn sie diszipliniert arbeiten. Die Ganztagesschule erfüllt nachhaltig mit einem Projekt wie diesem ihren Auftrag als ganzheitliche Bildungsstätte für Kinder und Jugendliche.

2. Schulübergreifende Kooperation

Das Konzept der Theaterwerkstatt 2.0 baut auf eine schulübergreifende Kooperation auf. Aus zwei Gründen: Schulübergreifendes Arbeiten fördert zum Einen den Teamgedanken und ermöglicht zum Anderen den Schulen eine effiziente Personal- und Stundenplanung.
Durch das schul(arten)übergreifende Arbeiten an einem gemeinsamen Projekt werden die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen fachlichen und sozialen Hintergründen zur Offenheit angeregt und erfahren teamorientiertes interdisziplinäres Denken und Handeln. Leider bestehende Vorurteile den jeweilig anderen Schultypus gegenüber können so gemindert oder gar abgebaut werden.
Den Schulen, die sich als Ziel eine individuelle und differenzierte Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler gesetzt haben, hilft eine schulübergreifende Kooperation Personal- und Stundenressourcen zu schonen. Neigungsgruppen müssten nicht an den einzelnen Schulen doppelt angeboten werden, sondern können so in wesentlich differenzierter und vielfältiger ausgeschrieben werden. Auch personelle Defizite können so ausgeglichen werden. Ein Beispiel dafür ist eine seit geraumer Zeit erfolgreich bestehende Kooperation zwischen der Grundschule Plattling und der Städtischen Musikschule Plattling im Ganztag. Der differenzierte Musik- und Chorunterricht wird in der Ganztagesklasse der Grundschule von Lehrern der Städtischen Musikschule übernommen. Aus personellen Gründen wäre dies sonst nicht möglich

3. Berufsorientierung und Berufsbildung

In der Art, wie die Berufsbildung und Berufsorientierung in der Theaterwerkstatt 2.0 aufgebaut ist, werden durchaus neue und innovative Wege beschritten. Der Ansatz basiert auf einer intensiven und hybriden Kooperation von Schule und Wirtschaft. Partner aus Kultur- und Wirtschaft begleiten die Schüler in den Kursen der Theaterwerksatt 2.0 über den Zeitraum von einem Schuljahr in Form von Fach-Workshops. Diese intensive und langfristige Zusammenarbeit gewährt den Schülerinnen und Schülern nicht nur detaillierte Einblicke in verschiedenste Berufsfelder, sondern lässt sie diese auch angewandt erfahren. Es entstehen Kontakte zwischen Lehrenden und möglichen Auszubildenden. Beide Parteien können sich über einen sehr langen Zeitraum kennenlernen und so die Möglichkeit einer weiterführenden Ausbildung und eines Praktikums abtesten. Die Berufsbildung in der Theaterwerkstatt 2.0 ergänzt, wenn nicht sogar übertrifft in ihrer Effektivität das eher passiv ausgelegte Basisangebot der Schulen (Berufsberatung, Betriebsbesichtigungen, Infotage,..) Der Schwerpunkt liegt in der Kultur- und Kreativwirtschaft und denen davon abhängigen und profitierenden handwerklichen und kaufmännischen Wirtschaftssparten, da dies zum einen die wachstumsstärkste und zukunftsträchtigste Wirtschaftssparte ist und zum anderen die darin enthaltenen Berufsperspektiven noch keine so große Bekanntheit haben.

4. Ganzheitliche Werteerziehung

Eine ganztägige Schülerbetreuung ist gefragter denn je. Schülerinnen und Schüler die eine Ganztagsklasse besuchen verbringen so wesentlich mehr Zeit in der Schule. Diese soll/muss künftig erzieherische Aufgaben des Elternhauses übernehmen. Vor allem auch in sozial schwachen Regionen ist dies dringend notwendig. Die Teilnahme an der Theaterwerkstatt kann ihren Beitrag zu einer ganzheitlichen Werteerziehung leisten. Die hier angebotene intensive Projektarbeit fördert die Persönlichkeitsentwicklung und gibt den Schülerinnen und Schülern eine Hilfestellung bei der Lebensorientierung. Nicht nur kognitiv, sondern praktisch angewandt werden soziale Fähigkeiten trainiert und kulturelle Bildung vermittelt.

Stärkung und Förderung sozialer Kompetenzen

Soziale Kompetenzen sind ein nicht mehr zu vernachlässigendes Auswahlkriterium bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen. Nachweislich sind Kinder und Jugendliche, die sich künstlerisch (musikalisch oder bildend) in Gruppen betätigen, im Umgang untereinander und im Auftreten nach Außen sicherer und umsichtiger. Theatermachen geht nur im Team. Durch gemeinsames und zielgerichtetes Arbeiten werden sie angeleitet sich in Disziplin und Selbstständigkeit zu üben, Eigenverantwortung zu übernehmen und sich in der Gruppe kommunikativ und sozial zu verhalten.

Kulturelle und interkulturelle Bildung

Die Schülerinnen und Schüler befassen sich mit der Schaffung und Verwertung von künstlerischen und kulturellen Gütern. Durch das „Selbermachen“ werden sie in der Wertschätzung dieser Güter sensibilisiert und offen für andere kulturelle Angebote. Die Beschäftigung mit Kunst und Kultur fördert die Kreativität und die Fantasie und öffnet neue Horizonte. Mit einem ausgewogenem künstlerischen und kulturellen Angebot leisten die Schulen ihren Beitrag zur Chancengleichheit, denn kulturelle Bildung ist der Schlüssel zur Teilhabe an der Gesellschaft.
Die Theaterwerkstatt ist offen für kulturelle Einflüsse jeder Art. Es kann jeder mitmachen, auch wenn er oder sie aufgrund sprachlicher Barrieren von einer aktiven Teilnahme am Pflichtunterricht abgehalten wird.

 

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